
Häufig ist bei Krebserkrankungen die Signalübermittelung durch die Tyrosinkinasen, also die „Boten“ im Zellinneren, gestört. Die Zellen teilen und vermehren sich unkontrolliert, ein Tumor entsteht. Bei CABOMETYX®, mit dem Wirkstoff Cabozantinib, handelt es sich um einen sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), auch Tyrosinkinase-Hemmer genannt. TKI greifen die Tumorzelle und ihr umliegendes Blutgefäßsystem gezielt an. Daher nennt man diese Behandlung auch Target-Therapie (Ziel-Therapie). Tyrosinkinase-Inhibitoren sind die bekanntesten Vertreter innerhalb der zielgerichteten Therapien. Einige Tyrosinkinase-Inhibitoren wie CABOMETYX® wirken auf mehrere Signalwege gleichzeitig.1 Aus diesem Grund werden sie als Multi-Tyrosinkinase-Inhibitoren (mTKI) bezeichnet.
Die Target-Therapie mit CABOMETYX® hat drei Effekte:1-3
- Gezielte Hemmung von neuen Tumorgefäßen
- Gezielte Blockierung von Tumorwachstum und Tumorzellvermehrung
- Anlocken körpereigener Immunzellen in das Krebsgewebe
Die Tumorzellen brauchen für ihr Wachstum ein stark ausgebildetes Blutgefäßsystem, damit sie mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können. Je größer der Tumor wird, desto mehr Blutgefäße müssen entstehen, um die Tumorzellen optimal zu versorgen. Die Tumorzellen selbst senden spezielle Signalstoffe an die Umgebung aus, um eine Neubildung von Blutgefäßen zu stimulieren. Zu diesen Signalstoffen gehören Wachstumsfaktoren mit dem Namen VEGF (vascular endothelial growth factor). Der Wachstumsfaktor VEGF bindet nach dem sogenannten Schlüssel-Schloss-Prinzip an eine Andockstelle (VEGF-Rezeptor) auf der Gefäßzelloberfläche. Durch diese Bindung wird ein stimulierendes Signal auf die Zelle übertragen. Das Signal wird über Zwischenschritte (Signalkaskade) in den Zellkern weitergeleitet und löst so ein Gefäßwachstum bzw. eine Gefäßneubildung aus. Je mehr Gefäße um die Tumorzelle wachsen, umso mehr wird die Tumorzelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was letztlich das Tumorwachstum unterstützt. VEGF-Rezeptoren gehören zur Klasse der Tyrosinkinasen. CABOMETYX® als Tyrosinkinase-Inhibitor blockiert gezielt die VEGF-Rezeptoren auf der Gefäßzelloberfläche und hemmt somit das Andocken von VEGF. Dadurch wird das Signal zur Bildung neuer Blutgefäße nicht übertragen und kann daher auch nicht in den Zellkern weitergeleitet werden. Eine Gefäßneubildung wird gehemmt. Somit wird der wachsende Tumor nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut versorgt und „verhungert“ letztlich.4
Das gleiche Prinzip zwischen VEGF und dem VEGF-Rezeptor findet sich auch auf der Nierentumorzelle selbst. VEGF kann über die Anbindung an den VEGF-Rezeptor von Tumorzellen ein stimulierendes Signal auf die Tumorzelle übertragen. Die Signalkaskade wird in der Tumorzelle aktiviert und löst ein Tumorwachstum bzw. eine Tumorzellvermehrung aus. CABOMETYX® hemmt auch die VEGF-Rezeptoren auf der Oberfläche von Tumorzellen. Somit kann CABOMETYX® nicht nur die Gefäßneubildung hemmen, sondern auch das Wachstum von Tumorzellen gezielt blockieren.2 Zusätzlich verändert CABOMETYX® die Bedingungen und die Umgebung im Tumorgewebe. Insbesondere kann CABOMETYX® körpereigene Immunzellen anlocken und aktivieren. Das aktivierte Immunsystem kann dann gezielt die Krebszellen angreifen und vernichten.3
Häufig entwickeln sich mit der Zeit Resistenzen gegen TKI durch die Tyrosinkinasen c-MET und AXL, die im Zuge der TKI-Therapie gesteigert gebildet werden. Da CABOMETYX® neben den VEGF-Rezeptoren aber zusätzlich c-MET und AXL hemmt, kann es diese Resistenzbildung durchbrechen.4 Die Effektivität dieses Therapieansatzes beim Nierenkrebs wurde in verschiedenen klinischen Studien nachgewiesen.5-10
