Sport bei einer Krebserkrankung?

Sportliche Aktivitäten haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit – das ist weithin bekannt. Bei Krebserkrankungen wurde nun belegt, dass regelmäßige Bewegung die Prognose verbessern kann. Leider verzichten viele Patient*innen nach der Diagnose eher auf ihre bisherigen Aktivitäten als ihr Bewegungsniveau zu steigern: Die psychische Belastung und körperlichen Einschränkungen durch die Erkrankung, notwendige Behandlungen und mögliche Nebenwirkungen der Krebstherapien schränken im Alltag stark ein. Dadurch sinkt auch die Motivation, Sport zu treiben. Aber: Gezielte Bewegungsübungen können zum Wohlbefinden beitragen und Nebenwirkungen von Krebstherapien reduzieren! Sprechen Sie gezielt Ihr Behandlungsteam auf ein unterstützendes Sportprogramm an und stimmen Sie sich mit Ihren Ärzt*innen ab.

Sport ist gesund und kann Spaß machen!

Moderater Sport – ob allein oder in der Gruppe – ist gleich in Hinblick auf mehrere Punkte vorteilhaft bei Krebserkrankungen:

Allgemeine Zufriedenheit
Bei Bewegung schüttet der Körper Glückshormone aus

Kraft und Energie
Regelmäßige Aktivität wirkt sich positiv auf die körperliche Fitness aus

Weniger Nebenwirkungen
Gezielte Bewegung kann auftretende Nebenwirkungen lindern

Körpereigene Tumorabwehr
Sport fördert das Immunsystem und hilft dem Körper so bei Heilungsprozessen

Bisher eher Bewegungsmuffel? Neue Sportarten mit dem Behandlungsteam absprechen!

Gerade, wenn Sie mit Sport oder mit den geplanten sportlichen Aktivitäten noch keine Erfahrung haben, aber auch, wenn Sie intensiver Sport als bisher betreiben wollen, sollten Sie dies vorher mit Ihrem Behandlungsteam oder Sportmediziner*innen besprechen. Ziel sollte es sein, Ihren Körper langsam an die steigende Belastung zu gewöhnen, ihm aber auch ausreichend Regenerationsphasen zu ermöglichen. Dabei gilt: Je intensiver die Belastung, desto länger sollte die anschließende Pause sein. Darüber hinaus ist es besonders wichtig, dass Sie eine Bewegungsform wählen, die Ihnen Freude bereitet und die Sie auch wohnortnah durchführen können.

Wählen Sie in ärztlicher Absprache eine oder mehrere Bewegungsformen, die Ihnen Freude bereiten und die Sie wohnortnah durchführen können. Es muss nicht mal zwingend Sport oder klassisches Krafttraining sein – auch im Alltag bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, „aktiver“ zu werden.

Hier kann Bewegung helfen: Gegen die Erkrankung und Nebenwirkungen von Krebstherapien

Bluthochdruck senken

Viele Bewegungsformen, allen voran Ausdauersport, können dazu beitragen, den Ruhe-Blutdruck zu senken. Während der sportlichen Aktivität sollte der Blutdruck hierbei regelmäßig kontrolliert werden.

Achtung! Setzen Sie auf keinen Fall eigenmächtig verordnete Blutdrucksenker ab!

Fatigue reduzieren

Gerade unter medizinischen Tumortherapien kommt es häufig zum sogenannten Fatigue-Syndrom, bei dem Betroffene eine anhaltende Müdigkeit empfinden, die nicht durch Anstrengungen verursacht und nicht durch Ruhezeiten behoben werden kann. Sport kann helfen, das Fatigue-Syndrom zu reduzieren. Je nach Ausprägung der anhaltenden Müdigkeit, können moderate wie auch intensivere Aktivitäten und sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining helfen – bei stark ausgeprägtem Fatigue-Syndrom ist allerdings nur leichte Bewegung, z. B. durch Spaziergänge, empfehlenswert.

Gewichtsverlust vorbeugen

Sowohl die Erkrankung als auch die Krebstherapie kann Gewichtsverlust verursachen, der zu einem erheblichen Teil die Muskelmasse betrifft. Ausreichende Nahrungszufuhr, vor allem in Kombination mit Krafttraining, kann dabei helfen, die bestehende Muskulatur zu schützen. Als Hilfe bei Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme können Sie die Möglichkeit zur Einnahme von Trinknahrung mit Ihrem Behandlungsteam besprechen.

Risiken durch Metastasen entgegenwirken

Hat der Tumor sich ausgebreitet, also Metastasen gebildet, muss das Training gegebenenfalls abhängig von deren Lokalisation angepasst werden. Metastasen in den Knochen können z. B. dazu führen, dass die Knochen brüchiger werden, weswegen Aktivitäten mit hoher Sturzgefahr vermieden werden sollten. Andererseits können bestimmte Sportarten, wie Krafttraining und Laufsport, die Knochenstruktur stärken. Metastasen im zentralen Nervensystem hingegen können die Motorik und Sensomotorik stören und so beispielsweise den Gleichgewichtssinn beeinträchtigen. Durch sensomotorisches Training kann diesem Prozess entgegengewirkt werden.
Wichtig! Gerade bei Metastasen sollten Sie mögliche und potenziell förderliche Trainingsformen unbedingt vorab mit Ihrem Behandlungsteam oder mit Sport-/Physiotherapeut*innen besprechen!

Ideen und Anregungen zum Thema Sport gibt es im Ratgeber „Bewegung, Sport und Ernährung“

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