Glossar

Die Diagnose Nierenkrebs bringt für Patient*innen viele neue, medizinische Begriffe mit. In diesem Glossar können Sie die Begriffe, die auf dieser Seite verwendet werden, nachschlagen.

A

Ablatives Verfahren

wird häufig in Verbindung mit chirurgischen Eingriffen oder minimal-invasiven Verfahren verwendet und beschreibt die Entfernung von Gewebe

 

Adenokarzinom

bösartiger Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgeht

 

Akupressur

auch Shiatsu genannt; durch Ausübung von Druck an bestimmten Körperstellen mittels Daumen, Handballen, Ellbogen, Knie, Fuß oder anderer technischer Hilfsmittel sollen Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden

 

Anamnese

Befragung eines*einer Patient*in durch eine*n Ärzt*in, beispielsweise über aktuelle Beschwerden, vorangegangene Erkrankungen

 

Angiogenese

Bildung neuer Blutgefäße

 

Angina pectoris

anfallsartig auftretender Schmerz hinter dem Brustbein, in Herzgegend

 

Anschlussheilbehandlung (AHS)

eine Reha-Maßnahme, die i. d. R. innerhalb von 14 Tagen an eine stationäre Krankenhausbehandlung oder ambulante OP anschließt und in Abhängigkeit von Art und Schwere der Krankheit sowohl stationär als auch ambulant erfolgen kann

 

Antikörper

Eiweiße, die vom Immunsystem als Reaktionsprodukt gebildet werden, um Krankheitserreger, Bakterien, Viren oder Fremdstoffe abzuwehren

 

AXL

Enzym aus der Klasse der Tyrosinkinasen, das von verschiedenen Tumorzellen übermäßig gebildet werden und durch Binden von Wachstumsfaktoren zu Tumorwachstum führen kann; AXL wird gemeinsam mit c-MET für die Ausbildung von Resistenzen von Tumorzellen gegenüber vielen Tyrosinkinase-Inhibitoren verantwortlich gemacht (vgl. c-MET)

 

Ayurvedische Medizin

traditionelle indische Medizin mit naturnahen und universellen Behandlungsprinzipien

B

Behandlungsleitlinien

wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Behandlungsempfehlungen, die von medizinischen Fachgesellschaften entwickelt und veröffentlicht werden

 

Bestrahlung

siehe Strahlentherapie

 

Bildgebende Verfahren

Oberbegriff für spezielle Verfahren der medizinischen Diagnostik, die das Körperinnere ganz oder teilweise abbilden; Ultraschall, Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Positronen-Emissions-Tomographie (PET), Skelettszintigraphie

 

Biopsie

Gewebeentnahme; entnommene Probe wird von Patholog*in mikroskopisch z. B. auf die Wachstumseigenschaften des Tumors untersucht

 

Birt-Hogg-Dubé-Syndrom

kurz BHDS, eine seltene Erbkrankheit, die sich durch Hautläsionen, Lungen- und Nierenzysten sowie Nierentumoren charakterisiert

 

Blutbild

Untersuchung des Blutes; Veränderungen des Blutbildes können Hinweise auf Erkrankungen geben

 

Body-Mass-Index (BMI)

ein Kennwert für die Bewertung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße

C

Cabozantinib, Produktname: CABOMETYX®

ein Tyrosinkinase-Inhibitor, der VEGF-Rezeptoren, c-MET und AXL hemmt und so gezielt Tumorwachstum und Tumorzellvermehrung blockiert

 

Checkpoint-Inhibitoren

Antikörper-Therapie, die eine gezielte Immunantwort gegen Tumorzellen auslöst

 

Chemotherapie

medikamentöse Krebstherapie, die die Zellteilung blockiert und Zellen zum Absterben bringt

 

Cholesterin

ein in allen tierischen Zellen vorkommender Naturstoff, den der Körper braucht, um Hormone und Gallensäure zu bilden

 

Chromophobes Nierenzellkarzinom

eine seltene Form des Nierenkrebs

 

Computertomographie (CT)

computergestütztes bildgebendes Röntgenverfahren zur Darstellung des Körperinneren in Schnittbildern

 

c-MET

Enzym aus der Klasse der Tyrosinkinasen, das von verschiedenen Tumorzellen übermäßig gebildet werden und durch Binden von Wachstumsfaktoren zu Tumorwachstum und Metastasierung führen kann; c-MET wird gemeinsam mit AXL für die Ausbildung von Resistenzen von Tumorzellen gegenüber vielen Tyrosinkinase-Inhibitoren verantwortlich gemacht (vgl. AXL)

D

DNA

Desoxyribonukleinsäure (eng.: deoxyribonucleic acid), auch DNS genannt; Träger der Erbinformation

 

Ductus-Bellini-Karzinom

siehe Sammelzellkarzinom

E

Emulgator

Hilfsstoff, der es ermöglicht, zwei nicht miteinander mischbare Komponenten, z. B. Wasser und Öl, zu vermischen

F

Fatigue, Fatigue-Syndrom

anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit; kann häufig im Zusammenhang mit Krebserkrankungen oder anderen chronischen Erkrankungen auftreten

 

Fernmetastase

Metastase, die sich nicht in der Nähe des Primärtumors befindet

G

Gerota-Faszie

bindegewebige Hülle, die Niere und Nebenniere umschließt

H

Hand-Fuß-Syndrom

Veränderung der Hautoberfläche an Handflächen und Fußsohlen mit schmerzhaften Rötungen und Schwellungen, Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl, die häufig im Zusammenhang mit Chemotherapien oder Immuntherapien auftreten kann

 

hereditär

erblich

 

Hereditäre Leiomyomatose

durch genetische Veränderungen bedingte Krankheit, die sich durch das Auftreten gutartiger Tumoren der Haut (kutane Leiomyome) oder der Gebärmutter (uterine Leiomyome) sowie bösartiger Nierentumoren (Nierenzellkarzinom) auszeichnet

 

Histologie, histologische Untersuchung

feingewebliche Untersuchung von Körperzellen nach einer Gewebeentnahme

 

Hyperkalzämie

erhöhter Kalziumspiegel im Blut

I

Immun-Checkpoints

Kontrollpunkte des Immunsystems, die körpereigene Zellen vor dem Angriff des Immunsystems schützen

 

Immuntherapie

siehe Checkpoint-Inhibitoren

 

ipsilateral

auf derselben Körperseite oder -hälfte gelegen

K

Kältetherapie

siehe Kryoablation

 

Kernspintomographie

siehe Magnet-Resonanz-Tomographie

 

klarzelliges Nierenzellkarzinom

häufigste Form des Nierenkrebses, in der mikroskopischen Untersuchung einer Gewebeprobe erscheinen die Zellen durchsichtig = klar

 

Komplementärmedizin

Sammelbegriff für Behandlungsverfahren, die eine Standardtherapie ergänzen, aber nicht ersetzen

 

Kontrastmittel

Flüssigkeiten, die bei bildgebenden Verfahren (wie beispielsweise der Computertomographie) die Darstellung von Körperstrukturen verbessern. Sie werden entweder in die Vene verabreicht oder getrunken

 

Kryoablation

Behandlungsmöglichkeit kleiner Nierentumore, bei der Kälte zur gezielten Vereisung von Gewebe eingesetzt wird

L

lokale Betäubung

vorübergehende Schmerzausschaltung (Anästhesie) in einem begrenzten Gebiet des Körpers

 

Lymphknoten

über den ganzen Körper verteilte „Filterstationen“ für Gewebswasser (Lymphe); spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem

M

Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)

bildgebendes Verfahren zur Darstellung von inneren Organen und Geweben; im Gegensatz zur CT ohne Strahlenbelastung, da basierend auf Magnetfeldern und Radiowellen

 

medulläres Nierenzellkarzinom

ein seltener, aggressiver Subtyp des Nierenzellkarzinoms

 

Metastase

Tochtergeschwür des Tumors; räumlich getrennte Absiedlung des Primärtumors in entferntem Gewebe, durch Verschleppung von Tumorzellen (Metastasierung) entstanden

 

Methylcellulose

ein Gelier- und Verdickungsmittel sowie Stabilisator in vielen Lebensmitteln, das vom menschlichen Körper nicht verwertet werden kann und daher in einigen Lebensmitteln als „Füllstoff“ eingesetzt wird

 

mTOR

Enzym, das verschiedene Prozesse im Körper reguliert, wie zum Beispiel Wachstum und Vermehrung von Zellen. Verschiedene mTOR-Hemmer können zur Behandlung von metastasiertem Nierenkrebs eingesetzt werden

N

Niereninsuffizienz

Schwäche oder Versagen einer oder beider Nieren

 

Nierenkrebs

bösartige Veränderung (Tumor) in der Niere

 

Nierensarkom

eine sehr seltene Form eines bösartigen Tumors der Niere

 

Nierensinusfett

Fettgewebe in der Nierenbucht

 

Nierenzellkarzinom

die häufigste Unterform von Nierenkrebs

 

Nivolumab

ein Immun-Checkpoint-Inhibitor, der die Unterdrückung von Immunantworten verhindert, sodass z. B. Tumoren von Immunzellen erkannt und angegriffen werden

O

Onkolog*in

Spezialist*in für Krebserkrankungen; die Onkologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, die sich mit der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen befasst

P

Papilläres Nierenzellkarzinom

eine seltene Form des Nierenkrebs

 

Pathologie

medizinische Fachrichtung, die sich mit abnormen und krankhaften Veränderungen des menschlichen Organismus befasst

 

Parabene

eine Gruppe von Chemikalien, die häufig als Konservierungsstoffe in kosmetischen Produkten eingesetzt werden

 

perinephritisches Gewebe

Gewebe zwischen der Niere und dem Nierenfasziensack

 

Phenacetin

Wirkstoff mit schmerzstillender und fiebersenkender Wirkung

 

Primärtumor

Ursprungstumor, von dem Metastasen ausgehen können

 

Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

ein bildgebendes Verfahren in der Nuklearmedizin, mit der Stoffwechselaktivitäten in Gewebe dargestellt werden können

 

Psoriasis

Schuppenflechte; entzündliche, nicht ansteckende Hautkrankheit

 

Psychoonkologie

interdisziplinäre Form der Psychologie, die sich mit den psychischen und sozialen Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung befasst

R

Radio-Frequenz-Ablation

Verfahren, bei dem mit hochfrequentem, elektrischem Strom, durch Erzeugung von Hitze, Gewebe zerstört wird

 

Radionuklide

in der Medizin werden schwach radioaktiv strahlende Isotope von chemischen Elementen benutzt, die schnell zerfallen und vom Körper ausgeschieden werden

 

Raumforderung

Volumenzunahme einer Struktur im Körperinneren, deren Ursache unbekannt ist und bei der oft umliegendes Gewebe verdrängt wird

 

Rehabilitation / Rehabilitationsmaßnahme (Reha)

aus dem Lateinischen: „Wiederherstellung“; eine Maßnahme, um den ursprünglichen Gesundheitszustand eines Menschen infolge einer Krankheit wiederherzustellen

 

Rezeptoren

Andockstellen bei Zellen, die bestimmte Reize aufnehmen und Signalprozesse auslösen können

 

Risikofaktor

das Vorliegen spezieller körperlicher, psychischer, genetischer oder umweltassoziierter Gegebenheiten, die das Risiko für das Auftreten von bestimmten Krankheiten erhöhen

 

Röntgenuntersuchung

bildgebendes Verfahren, bei dem der Körper mithilfe von Röntgenstrahlen durchleuchtet wird

S

Sammelzellkarzinom

seltene, aggressive Form von Nierenkrebs; auch Ductus-Bellini-Karzinom genannt

 

Sarkom

ein seltener bösartiger Tumor, ausgehend vom Bindegewebe, Knochen, Knorpel, Niere, Nierenrinde oder Muskulatur

 

Selen

Spurenelement, das für viele Prozesse im Organismus wichtig ist und über die Nahrung zugeführt werden muss

 

Sensomotorik

Zusammenspiel der Sinnessysteme mit den motorischen Bewegungssystemen

 

Skelettszintigraphie

bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Knochen; basierend auf kurzlebigen radioaktiven Stoffen, die vor der Untersuchung verabreicht werden und sich im Knochen anreichern; Radioaktivität kann direkt gemessen und in ein Bild umgerechnet werden

 

Sodium lauryl sulfate (SLS)

Natriumlaurylsulfat; anionisches Tensid, d. h. eine waschaktive Substanz, das in vielen kosmetischen Produkten Verwendung findet

 

Sonographie

siehe Ultraschalluntersuchung

 

Spurenelement

Nahrungsbestandteil, der nur in geringer Konzentration vorkommt, z. B. Selen, Eisen, Jod, usw.

 

Strahlentherapie

Bestrahlung zur Behandlung von Metastasen bei Nierenkrebs

 

Symptom

Krankheitszeichen

T

TNM-Klassifikation

Einteilung von Tumoren nach international gebräuchlichen Kriterien, anhand derer Tumore einheitlich beschrieben und verschiedenen Stadien zugeordnet werden können

 

Thrombose

Verschluss eines Blutgefäßes (z. B. einer Vene) durch ein Blutgerinnsel

 

Tubulussystem

Röhrensystem in der Niere, das u. a. für die Ausscheidung giftiger Stoffwechselprodukte zuständig ist

 

Tumor

lateinisch für Schwellung, eine gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Neubildung von Körpergewebe. Bösartige Tumoren werden umgangssprachlich als Krebs bezeichnet

 

Tyrosin-Kinase-Hemmer (TKI)

Medikamente, die verschiedene Enzyme hemmen, die für die Aktivierung der Signalweiterleitung in der Zelle notwendig sind. Verschiedene Tyrosin-Kinase-Hemmer können zur Behandlung von metastasiertem Nierenkrebs eingesetzt werden

U

Ultraschall(untersuchung)

wird auch Sonographie genannt; ermöglicht die Darstellung von weichen Gewebestrukturen im Körperinneren

 

Urea

Harnstoff; ein Abbauprodukt des Stoffwechsels, das über den Urin oder Schweiß ausgeschieden wird

V

Vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF)

eine Gruppe Signalmoleküle, die die Bildung und das Wachstum von Blutgefäßen bewirken

 

Vena cava

Hohlvene; die obere und untere Hohlvene (Vena cava superior, Vena cava inferior) sind die zwei größten Venen des menschlichen Körpers

 

Von-Hippel-Lindau-Erkrankung bzw. Von-Hippel-Lindau-Syndrom (VHL)

seltene, erbliche Tumorerkrankung, die sich in ganz unterschiedlichen Organen des Körpers entwickeln kann

Z

Zyste

zumeist harmloser, flüssigkeitsgefüllter Hohlraum

    Material anfordern

    Wenn Sie dieses Material in Papierform erhalten möchten, füllen Sie bitte das Formular aus.




    Senden